Konferenz in Leer bringt Wissenschaft, Wirtschaft und Politik zusammen

Leer, 06.11.2025 – Wie digitale Assistenzsysteme die maritime Branche voranbringen können, stand im Mittelpunkt der Konferenz „Digitale Assistenzsysteme und ihr Beitrag zum GreenShipping“, die am 05.11.2025 im MARIKO in Leer stattfand. Veranstaltet wurde sie vom Kompetenzzentrum GreenShipping Niedersachsen, das in diesem Jahr sein 10-jähriges Bestehen feiert, und dem deutsch-niederländischen Kooperationsprojekt Ferry Go!.

Rund 80 Teilnehmende aus Wissenschaft, Wirtschaft und Politik diskutierten, wie digitale Technologien den Schiffsbetrieb effizienter machen, Emissionen senken und die Sicherheit an Bord erhöhen können. Neben Chancen wurden auch technische, regulatorische und menschliche Herausforderungen beleuchtet, die mit der fortschreitenden Digitalisierung auf See verbunden sind.

Grant Hendrik Tonne, Niedersächsischer Minister für Wirtschaft, Verkehr und Bauen, gratulierte den Akteuren des Kompetenzzentrums GreenShipping Niedersachsen zum 10-jährigen Bestehen und betonte, dass sich das Thema Digitalisierung seit der Gründung des Innovationsnetzwerkes enorm weiterentwickelt habe. „Assistenzsysteme und autonome Schifffahrt sind längst keine Zukunftsmusik mehr. Nicht nur die maritime Branche muss in diesen Themenfeldern technologische Innovationen in die Praxis überführen, um sich zukunftsfähig aufzustellen. Der Einsatz von autonomen Systemen und von KI bietet enorme Potenziale für mehr Effizienz, mehr Sicherheit, aber eben auch Arbeitsplätze in der Schifffahrt. Deshalb wollen wir diese Chancen auch ergreifen“, so der Minister.

Diese Potenziale betonte auch Matthias Groote, Landrat im Landkreis Leer und Vorsitzender des Strategierats Maritime Wirtschaft Weser-Ems, der hofft, „dass die großen Ambitionen, die das Projekt Ferry Go! weckt, zur Wirklichkeit werden und es gelingt, mit Hilfe von autonomen Systemen die Fährschifffahrt zu den Inseln im niederländischen und ostfriesischen Wattenmeer sicherer, ressourcenschonender und umweltfreundlicher zu gestalten“.

In den Fachimpulsen aus Forschung und Entwicklung wurde deutlich, wie vielfältig digitale Systeme eingesetzt werden können und welche Themen im Fokus weiterer Entwicklungen stehen sollten. Im Vortrag von Dr. Matthias Steidel (Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt) fokussierte er die vielfältigen Chancen, die sich durch den Einsatz digitaler Assistenzsysteme für die Schifffahrt ergeben. Der Beitrag „Eco-Crossing: Emissionen im Fährbetrieb reduzieren“ von Prof. Dr.-Ing. Christian Denker (Jade-Hochschule) zeigte Wege auf, den Energieverbrauch von Fähren mithilfe datenbasierter Steuerung zu senken, während im Impuls „Mensch-Maschine-Interaktion: Der Mensch im Fokus der Technologie“ von Clemens Plawenn-Salvini (Hochschule Emden/Leer) deutlich wurde, dass der Mensch trotz der rasanten Entwicklung von digitalen Assistenztechnologien die zentrale Verantwortungsinstanz an Bord bleibt. Ann-Marie Parrey von der marinom GmbH skizzierte schließlich mehrere Projekte, in denen das Bremer Unternehmen mit vielen Partnern daran arbeitet, maritimes Personal mithilfe digitaler Technologien zu entlasten und Schifffahrt ressourcenschonender zu gestalten. Eine Mini-Messe mit verschiedenen Projekten und Initiativen aus dem Bereich digitaler Assistenzsysteme sowie eine Diskussionsrunde mit spannenden Gästen aus Forschung und maritimer Wirtschaft rundeten das Programm ab.

Bei der Veranstaltung wurde einmal mehr deutlich, dass Digitalisierung und Nachhaltigkeit zentrale Zukunftsthemen der maritimen Wirtschaft sind – und dass zahlreiche Akteure aus Niedersachsen und der deutsch-niederländischen Grenzregion mit Hochdruck daran arbeiten, nicht nur auf dynamische Entwicklungen in der internationalen Schifffahrt zu reagieren, sondern aktiv Innovationen vorantreiben, Lösungen aufzeigen und Trends setzen zu können.

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