Leer, 30.09.2020

Informationsveranstaltung zu regionalen Wasserstoffprojekten mit der Niedersächsischen Ministerin für Bundes- und Europaangelegenheiten und Regionale Entwicklung, Birgit Honé, in der Hochschule Emden/Leer

In Ostfriesland wurde das Thema Wasserstoff als Baustein der Energiewende schon seit Jahren untersucht, noch bevor es deutschlandweit große Aufmerksamkeit erfahren hat. Auf Einladung der MARIKO und der Hochschule Emden/Leer besuchte die Niedersächsische Ministerin Birgit Honé den Hochschulstandort Emden, um sich über den Fortschritt verschiedener Wasserstoffprojekte in Ostfriesland auszutauschen. „Die Hochschule Emden/Leer beschäftigt sich intensiv mit dem allseits präsenten Strukturwandel in Ostfriesland. Ein wesentlicher Aspekt in diesem Zusammenhang ist das Thema Wasserstoff – und hier sind wir als Hochschule sehr gut aufgestellt“, so Prof. Dr. Gerhard Kreutz.

Ministerin Honé zeigte sich beeindruckt von der Bandbreite der Aktivitäten entlang der gesamten Wertschöpfungskette von der Produktion über die Distribution bis hin zur Nutzung von grünen Wasserstoff: „Ob an der Nordseeküste oder im ostfriesischen Binnenland: Ihre Region trägt mit den umfangreichen Erfahrungen in der Windenergie schon lange maßgeblich dazu bei, dass die Energiewende gelingen kann. Dabei setzen Sie Ihre Kompetenzen vorbildlich für die Projektentwicklung im Bereich grüner Wasserstoff ein. Ich bin beeindruckt, welches Potenzial Sie hier entfalten: Für die Herstellung von grünem Wasserstoff, aber auch für die Speicherung und Anwendung in der Logistik und der Schifffahrt.“

Zentral stand im Austausch mit der Ministerin die Fragestellung, welchen Beitrag der Energieträger Wasserstoff zur Energiewende leisten kann und welche Impulse sich aus der Umsetzung von Innovationsprojekten für die Region ergeben. Vorgestellt wurden drei Projekte, die jeweils in Konsortien aus Wissenschaft und Wirtschaft umgesetzt werden.

Das Projekt „H2Watt“, vorgestellt von Leo van der Burg von der Stiftung FME aus Groningen, bietet die Plattform für die Realisierung verschiedener Innovationsprojekte für die Implementierung von Wasserstoff auf den Wattenmeerinseln Borkum und Ameland. Zu den Startprojekten des deutsch-niederländischen Partnerkonsortiums gehören ein Wohnquartier, eine Inselbahn sowie ein Wassertaxi.

Adenike Bettinger, wissenschaftliche Mitarbeiterin der Hochschule Emden-Leer, stellte das Projekt „Power to Flex“ vor. In dem deutsch-niederländischen Projekt wurden auf 3 Ebenen  – Einzelhaushalte, Verkehr und Gebäudekomplexe – Lösungen für die flexible Energieversorgung durch Speicherung von nachhaltig erzeugter Energie entwickelt. Innerhalb des Projektes wurden Anlagen gebaut, die eine nachhaltige und effizientere Wärme-, Gas- und  Stromversorgung gewährleisten. Dazu zählen u.a. ein Klärschlammtrockner mit Abwärmenutzung, eine Biogasanlage, die mit Küchenabfällen arbeitet, ein Warmwasserspeicher, der mithilfe von Überschussenergie beheizt wird sowie eine mobile Wasserstofftankstelle.

Das Vorhaben „WASh2Emden“ untersuchte die Potenziale der Erzeugung und Nutzung grünen Wasserstoffs im Emder Hafen. Basierend auf den Ergebnissen ist ein Demonstrationsprojekt für den Aufbau einer Wasserstoff-Infrastruktur in Emden in Vorbereitung, berichteten Sören Berg, Projektmanager bei der MARIKO und Matthäus Wuczkowski, Nachhaltigkeitsmanager bei Niedersachsen Ports.

Ministerin Birgit Honé berichtete noch von ihrem Einsatz, das Thema Wasserstoff auch auf EU-Ebene weiter zu lancieren und nahm Impulse aus den verschiedenen Projekten mit, die auf politischer Ebene umgesetzt werden müssen, um Wasserstoff den Weg in die breite Anwendung zu ermöglichen.

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