FlettnerFLEET: frischer Wind für die Flotte!

Durch den Bund gefördertes Vorhaben hebt Flettnerrotor-Technologie für die Schifffahrt auf ein neues Niveau

Emissionen in der Schifffahrt zu reduzieren, ist das Gebot der Stunde. Einen wichtigen Beitrag können Windzusatzantriebe leisten. Das Projekt FlettnerFLEET schafft für die Weiterentwicklung der Flettnerrotor-Technologie die notwendigen Voraussetzungen und schafft Grundlagen für die Entwicklung von Schiffen mit diesem innovativen Antrieb. Das Projektkonsortium, bestehend aus Partnern der Wissenschaft und Wirtschaft, startete vergangene Woche offiziell mit den Arbeiten am Projekt.

Breite Datengrundlage für die Weiterentwicklung der Flettnerrotoren

Vorreiterin des Projektes ist die mit einem Flettnerrotor aus Leer bestückte ehemalige „MS Fehn Pollux“. „Die überaus positiven Ergebnisse dieser Prototypeninstallation werden nun genutzt, um die Technologie weiterzuentwickeln“ so Ralf Oltmanns von EcoFlettner GmbH. „Wir haben mit dieser Installation bereits eine gute Datenbasis für anstehende Optimierungsschritte vorliegen, die wir nun noch weiter ausbauen müssen“ betont er während des Projektauftaktes. Weitere Rotorschiffe wie die „MS E-Ship1“ sowie die „MS Annika Braren“ werden ebenfalls in die Datengrundlage des Projektes im Zuge von Messkampagnen aufgenommen. Mit Hilfe dieser umfassenden Daten wird nicht nur der Betrieb und die Konstruktion der Rotoren optimiert, sondern auch nach einer kosteneffizienten und flexiblen Fertigungsweise gesucht. Ziel ist es, die Fertigungskompetenz in Deutschland aufzubauen und langfristig zu halten.

Flottenweiter Einsatz von Flettnerrotoren

Mit dem Projekt soll eine umfassende Methodik für den Entwurf von Schiffen mit Flettnerrotoren entwickelt werden, um eine breite Anwendung der Technologie in der Schifffahrt zu ermöglichen. Dazu werden verschiedene Schiffstypen im Projekt gemeinsam mit den beteiligten Reedereien untersucht und entsprechend ihrer Eigenschaften auf den Betrieb mit Flettnerrotoren hin optimiert. „Hierzu wird eine Kombination von numerischen Modellen und physikalischen Modellversuchen genutzt, um aussagekräftige Ergebnisse liefern zu können“ erläutert Dr. Jochen Marzi von der Hamburger Schiffsversuchsanstalt. Im Nachgang des Projektes werden die Ergebnisse so besser auf konkrete Schiffsentwürfe übertragbar sein.

Assistenzsysteme – keine neue Wissenschaft jedoch für den Betrieb essenziell

Als weiterer Baustein wird im Projekt daran gearbeitet, die Routenplanung für Rotorschiffe so zu optimieren, dass die Schiffe den Wind optimal nutzen können. Hierbei sollen jedoch keine unnötigen zusätzlichen Strecken zurückgelegt werden, um den Zeitplänen gerecht zu werden. Darüber hinaus ist es wichtig, dass die Steuerung der Rotoren so einfach wie möglich gehalten wird, die Systeme dabei aber einen hohen Grad an Autonomie und Intelligenz besitzen. Nur so können sie möglichst viel in Betrieb sein und dadurch Kraftstoff einsparen. „Wir werden uns das Zusammenspiel zwischen konventioneller Propulsion und dem Vortrieb durch die Rotoren im Detail ansehen“ berichtet Dr. Michael Potts von der SCHOTTEL GmbH zu ihren Beitrag im Projekt. Eine gute Abstimmung der Einheiten aufeinander muss gegeben sein, um weitere Kraftstoffeinsparungen möglich zu machen.

Weitere Informationen zum Projekt hier: www.flettnerfleet.com

Zum Hintergrund:

Das Projekt „FlettnerFLEET – Entwicklung einer umfassenden Methodik zur Integration von Flettnerrotoren auf verschiedenen Schiffstypen“ wird im Rahmen des „Maritimen Forschungsprogramm“ durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) gefördert.

Das Projekt ist zum 01. Januar 2023 gestartet und hat eine beantragte Laufzeit von drei Jahren. Das Projektkonsortium besteht aus den folgenden Partnern, von denen die MARIKO GmbH die Projektleitung übernimmt:

  • abh Ingenieur-Technik GmbH (Emden)
  • Bureau Veritas SA Zweigniederlassung Hamburg
  • Dirks Elektrotechnik GmbH (Moormerland)
  • Fraunhofer-Institut für Windenergiesysteme IWES (Bremerhaven)
  • Hamburgische Schiffbau-Versuchsanstalt HSVA (Hamburg)
  • HB Hunte Engineering GmbH (Oldenburg)
  • Hochschule Emden/Leer (Leer)
  • IBK-fibertec GmbH (Büren)
  • MARIKO GmbH (Leer)
  • SCHOTTEL GmbH (Wismar)

Assoziierte Partner des Projektes sind :

  • Eco Flettner GmbH (Leer)
  • ENERCON Logistic GmbH (Aurich)
  • Fehn Ship Management GmbH & C. KG (Leer)
  • ISSIMS GmbH (Warnemünde)
  • Krey Schiffahrts GmbH & Co. KG (Leer)
  • NSB Niederelbe Schiffahrtsgesellschaft mbH & Co. KG (Buxtehude)
  • Winterthur Gas & Diesel Ltd. (Winterthur, Schweiz)
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