LNG bleibt im Fokus!

Der Einsatz von LNG für die Energieversorgung in Deutschland, aber auch als Treibstoff für die Schifffahrt ist kurz- bis mittelfristig alternativlos. Darüber herrschte Einigkeit bei den Referenten der Veranstaltung „LNG im Rück- und Ausblick“ der LNG.Agentur Niedersachsen, die am 30.11.2022 auf der Fahrgastfähre „Ostfriesland“ in Emden stattfand.

„LNG bietet Zugang zum dringend notwendigen Gasmarkt und reduziert damit die Abhängigkeiten maßgeblich“ konstatierte Dr. Christoph Merkel von Merkel Energie. Er berichtet, dass LNG.Agentur Niedersachsen der Bundesregierung bereits 2017 ein Positionspapier vorgelegte habe, in dem der Aufbau von LNG Import Struktur gefordert wurde. „Im Wirtschaftsministerium wurde uns signalisiert, Gazprom habe ein Preissetzungsmacht. Dies wurde leider nur mit Richtung nach unten und nicht nach oben gedacht, wie wir bereits 2021 vor dem Krieg in der Ukraine schmerzhaft erfahren mussten.“ Dank des nun vorliegenden Leidensdrucks erfolgt der Aufbau nun in hoher Geschwindigkeit. „Noch im Dezember wird in Wilhelmshaven die erste Lieferung über eine FSRU erwartet“, erläutert John Niemann, Präsident des Wilhelmshaven e.V., der dazu aufrief, die neue „Deutschlandgeschwindigkeit“ auch für künftige Infrastrukturprojekte aufrecht zu erhalten. Die Zukunft hat auch Stade bereits mit im Blick: „Wir schaffen in Stade eine zukunftsflexible Infrastruktur. Konkret heißt das ein Co2-neutrales Terminal für den Import von verflüssigten Gasen.  Dazu gehören LNG, BIO LNG und synthetisches LNG. In einem zweiten Schritt kommen wasserstoffbasierte Energieträger hinzu“, stellte Manfred Schubert von der Hanseatic Energy Hub GmbH dar.

Auch für die Schifffahrt bleibt LNG ein zentrales Thema. Für einen großen Teil der Schifffahrt sind alternative (fossil-freie) Kraftstoffe derzeit schlicht nicht einsetz-, verfüg- und finanzierbar, resümierten die Vertreter aus der Schifffahrt. Die Erfahrungen mit der Etablierung von LNG als Kraftstoff zeige, wie wichtig es ist, dass Innovation und Regulatorik „Hand in Hand“ gehen: „Ohne Regulatorik passiert nichts, sie ist gleichzeitig aber auch Hemmnis, wenn sie nicht fertig ist“, konkludierte Christian Hoepfner, Unifeeder.

Aus technologischer Sicht ist Claus Hirsch mit den beiden LNG-Fähren der AG EMS vollumfänglich zufrieden. Die derzeitigen LNG-Preise stellten jedoch eine immense Herausforderung dar. Hirsch spricht sich dafür aus, „First movern“ bei der Einführung neuer Technologien mehr Planungssicherheit zu geben. Diese Einschätzung bestätigte auch Leo van der Burg von Arbeitgeberverband FME aus den Niederlanden, der sich für ein sicheres Innovationsklima aussprach, in dem weniger Last auf dem Rücken der Reedereien liegt.

Technologische Optimierbarkeit sieht Wolfgang Franzelius von HB Hunte Engineering GmbH insbesondere im Hinblick auf das Thema Co2. Hier gibt es bereits verschiedene interessante Ansätze im Kontext „Carbon Capture and Storage“. Diese und weitere Innovationsthemen möchte die LNG.Agentur auch in Zukunft aufgreifen. „Die Förderung der Agentur seitens des Landes Niedersachsen läuft Ende des Jahres aus“, berichtet Katja Baumann, Geschäftsführerin der Mariko GmbH, „aber wir haben ein starkes Netzwerk entlang der LNG-Wertschöpfungskette aufgebaut, mit dem wir weiterarbeiten und auch zukünftig als Informations- und Innovationsplattform aktiv sein möchten.

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